Das Rubenshaus

Peter Paul Rubens heißt Sie im Rubenshaus persönlich willkommen. Hier wohnte und arbeitete einer der größten Künstler aller Zeiten. Rubens’ Stadtpalast mit herrlichem Garten hinterließ einen überwältigenden Eindruck bei seinen Zeitgenossen.

Um die Besucher in Zukunft noch besser empfangen zu können, wird die Infrastruktur des Rubenshauses ausgebaut und das Museum zu diesem Zweck vorübergehend geschlossen. Das Rubenshaus ist noch bis zum 8. Januar 2023 geöffnet. Das neue Empfangsgebäude und der neu angelegte Garten werden 2024 eröffnet. 2027 empfängt das Museum dann - gerade rechtzeitig zu Rubens’ 450. Geburtstag - erneut Besucher. ​ ​ ​

Der Meister lebt

Hier wohnte Rubens mit seiner ersten und zweiten Frau und seinen Kindern. Hier malte er mit seinen Schülern und Assistenten in seinem prachtvollen Atelier. Hier schlenderte er, während er mit Freunden philosophierte, durch den herrlichen Garten. Hier erfreute er sich am Anblick seiner überwältigenden Kunstsammlung. Und hier verstarb er im Jahr 1640. Doch auch das Haus selbst offenbart den wahren Rubens: Den größten Teil seines „Palazzos an der Schelde“ hat er selbst entworfen.

Der Architekt Rubens

Rubens kaufte 1610 zusammen mit seiner ersten Frau Isabella Brant ein Haus mit Grundstück am Wapper in Antwerpen in der Nähe des Ortes, an dem er als kleiner Junge gewohnt und gespielt hatte. Er wollte das Haus renovieren und ausbauen, entwarf selbst die Pläne für den Um- und Anbau und ließ sich dabei von der antiken römischen Baukunst sowie den berühmten Malern und Architekten der Renaissance inspirieren.

Das Ergebnis der Renovierung kann sich sehen lassen: Das Wohnhaus im altflämischen Stil wurde mit einem halbrunden überkuppelten Skulpturenmuseum, einem Maleratelier und einem Gartenpavillon erweitert. Ein imposanter Torbogen verbindet das bestehende Wohnhaus mit dem neuen Atelier und bietet einen schönen Blick auf den Garten und den Gartenpavillon. Rubens hat seine Auffassung von Baukunst zwar nur ein einziges Mal in die Praxis umgesetzt, war aber ganz offensichtlich ein ausgezeichneter Architekturkenner. 

Rubens baute sein Haus zu einem italienischen Palazzo um, der seine künstlerischen Ideale verkörperte: die Kunst der römischen Antike und der italienischen Renaissance. Heute gehört Rubens’ „Palast an der Schelde” zu den bekanntesten Künstlerhäusern der Welt.

Die Blickfänge des Rubenshauses - der Portikus und der Gartenpavillon - wurden kürzlich restauriert und erstrahlen jetzt - dank einer Kombination aus konservierenden und schützenden Maßnahmen - erneut in ihrem alten Glanz. Auch die gebildhauerten Details kommen nach der akribischen Restaurierung wieder voll zu ihrem Recht. Eine gläserne Überdachung schützt den Portikus und verhindert Steinerosion und Verschmutzung. Die Besucher betreten Rubens’ Haus wieder so, wie er es vor Augen hatte: mit einem spektakulären Blick auf den Portikus und den Gartenpavillon. Der Meister hat beide Elemente selbst entworfen. Sie gelten heute als seltene Spuren von Rubens als Architekt.

Erweiterung & Restaurierung 2022-2027

Das Rubenshaus empfing in den letzten Jahren ungefähr 200 000 Besucher pro Jahr aus über 30 Ländern. Auch das Rubenianum, das die weltweit größte Bibliothek und das umfangreichste Dokumentationsarchiv über frühmoderne flämische Kunst beherbergt, verzeichnet wachsendes Interesse in wissenschaftlichen Kreisen und platzt förmlich aus allen Nähten. Der Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Portikus und Gartenpavillon ist ein Meilenstein in der Geschichte des Rubenshauses. Jetzt verlangt auch der Rest der Stätte nach einem vergleichbaren Ansatz: mit viel Respekt vor der Arbeit des Meisters und ebenso großem Innovationsgeist wie Rubens. Die Stadt Antwerpen und Robbrecht en Daem Architekten (teilweise i. Z. m. Callebaut Architekten) entwickeln eine neue Zukunftsvision, die den Wert des Kulturerbes stärkt, den Druck auf die Stätte reduziert und die Person von Peter Paul Rubens erneut in den Fokus rückt.

Robbrecht en Daem Architekten haben ein von Rubens inspiriertes Empfangsgebäude entworfen. Das neue Empfangsgebäude des Rubenshauses wird am Hopland errichtet und somit diskret seitlich neben der berühmten Blickachse vom Portikus zum Gartenpavillon liegen. Es beherbergt ein multimediales Erlebniszentrum, ein Museumscafé und einen Lesesaal, sowie die umfangreiche Bibliotheksammlung des Rubenianums, und bildet ein wichtiges Glied in der Zukunftsvision des Rubenshauses und des Rubenianums.

Für die neue Fassade am Hopland und an der Seite des Rubensgartens suchen sie nach einem ausgewogenen Verhältnis, das auf die reiche Bautradition italienischer Palazzos verweist. Die Fassade wird aus horizontalen Linien und vertikalen zylindrischen Elementen aufgebaut. Auf diese Weise wird eine Einheit zwischen den neuen Fassaden geschaffen, die ihrerseits mit der Fassade des Rubenshauses interferieren. Da die neue Fassade abstrakt gestaltet wird, lenkt sie nicht vom prestigeträchtigen Rubenshaus ab. Durch die Verwendung runder Elemente entsteht sowohl tagsüber, als auch in der Abenddämmerung und nachts im Gebäude ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten.

Auch im Künstlerhaus selbst lassen sich einige Eingriffe nicht vermeiden, um den Druck auf das Museum zu reduzieren und es für kommende Generationen zu erhalten. Fundamentale Änderungen sind aufgrund des historischen Charakters nicht immer möglich, durch intelligente, chirurgisch genaue Eingriffe können jedoch viele Probleme behoben werden. Der Masterplan strebt nach einer maximalen Verbesserung in den Bereichen Klimakontrolle, Erlebnis und Zugänglichkeit.

Neben diesen Eingriffen von Robbrecht en Daem Architekten wird auch der Museumsgarten - unter Berücksichtigung der Vergangenheit den neuen Bedürfnissen entsprechend - als zentrale Verbindungsachse völlig neu gestaltet. Der neue Entwerf bietet in jeder Jahreszeit ein bezauberndes Bild. Der neue Garten wird ein Museumssaal unter freiem Himmel. Die Farbberatung übernahm der Modedesigner Dries Van Noten, sodass der Garten fortan in jeder Jahreszeit in prächtigen Farben erstrahlt. Sie können dort 365 Farbschattierungen pro Jahr entdecken. Ein Laubengang und zwei Arkaden mit Blicköffnungen tragen zu einem dichteren Bewuchs bei. 8.835 Pflanzen werden neu angepflanzt: 39 Bäume, 4.170 winterfeste Pflanzen, 612 Kletterpflanzen, 3.150 Blumenzwiebeln und Stinsenpflanzen, 346 Sträucher, 438 Heckenpflanzen; 30 Orangeriepflanzen und 50 Wasserpflanzen. Bei der Wahl der Pflanzen wird auf die Arten zurückgegriffen, die in Rubens’ Zeit verwendet wurden. Aufgrund seiner Lage mitten in der Stadt sorgt der Garten auch für ein besseres Mikroklima. Die Bepflanzung trägt zur Reduzierung hoher Temperaturen, der Überschwemmungsgefahr bei starken Regenfällen, der Lärmbelästigung in der Stadt sowie den großen Mengen an CO2 und Feinstaub in der Luft bei. Außerdem wird der Garten barrierefrei, d. h. für alle, auch weniger mobile Besucher und Kinderwagen zugänglich.

Das Rubenshaus is noch bis zum 8. Januar geöffnet

Das Rubenshaus ist noch bis zum 8. Januar 2023 geöffnet. Alle Museumsräume bleiben offen. Die Arbeiten am Hopland sorgen allerdings für etwas Lärmbehinderung. Im Herbst 2022 beginnen die Arbeiten am neuen Garten. Der heutige Garten ist dann nicht mehr für Besucher zugänglich.

2027 empfängt das Museum dann - gerade rechtzeitig zu Rubens’ 450. Geburtstag - erneut Besucher. ​ ​ Der Neubau am Hopland wird wie vorgesehen 2024 eröffnet.

 

Praktische Informationen

Das Rubenshaus ist noch bis zum 8. Januar 2023 geöffnet.

Das Rubenshaus

Wapper 9-11

B-2000 Antwerpen

www.rubenshuis.be

 

Tickets € 12/8/0

Besuchern wird empfohlen, ihr Ticket im Voraus zu buchen. Das Rubenshaus hat eine begrenzte Besucherkapazität und die Zeitfenster sind in der Regel schnell ausgebucht.

EIN GESPRÄCH MIT DEM ARCHITEKTEN PAUL ROBBRECHT (auf Englisch)

DOCX - 210 Kb

Nadia De Vree

Perscommunicatie Cultuur, Stad Antwerpen

 

Über Rubenshuis

Der Meister hat hier viele Jahre mit seiner Familie gewohnt und mit seinen Kollegen und Assistenten im selbst entworfenen Atelier gearbeitet. Viele Werke seines umfangreichen Oeuvres sind in diesem Haus im Herzen Antwerpens entstanden